XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_441"; fcs:x-context: baedeker.5; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_441"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.016S PT0.051S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.5_441</phrase></query>)];
1 - 1

390 Route 20.CHÂN DJUBB YÛSEF. Von TiberiasMarmorkalk um ein weniges hervor. Das Gebäude ist theilweise
aus sehr grossen Quadern erbaut gewesen; es war etwa 23m lang
und 17m breit; im S.-Theile hatte es drei Eingänge. Im Innern
sieht man noch die Basen der Säulen; schöne Bruchstücke, beson-
ders
von korinthischen Capitälen, liegen in wilder Unordnung umher.
Es wird behauptet, dass das vorliegende Gebäude nur Rest einer
Synagoge sein könne. Daneben liegen allerdings auch Ruinen aus
späterer Zeit, vielleicht Ueberreste der Basilica, welche um 600 über
dem Hause des Petrus stand. Wenn Tell Hûm wirklich dem alten
Kaphernaʿum entspricht, so ist die Synagoge vielleicht die von dem
römischen Hauptmann erbaute Schule (Lucas 7, 5 ff.), und dann hat
sich Jesus sicherlich sehr oft auf diesem Punkte aufgehalten. Am
Nordende der Stadt sind zwei Gräber, das eine aus Kalkstein unter-
irdisch
gebaut, das andere ein viereckiges Gebäude, das sicher eine
grosse Anzahl von Leichnamen fasste. Vom Trümmerfeld der tief
erniedrigten Stadt (Matth. 11, 23) schweift das Auge gern über den
See, der von Anhöhen mit sanftgerundeten Linien eingefasst und
bis weit nach S. sichtbar ist; wenigstens das Landschaftsbild ist,
bei aller sonstigen Ungewissheit über die Stätten, dasselbe ge-
blieben
, wie es zu Jesu Zeit war.

Von Tell Hûm am N.-Ufer des See’s zur Jordaneinmündung
s. S. 386.

Von Tell Hûm nach Safed ( St.). Entweder reitet man et-
was
südwärts zurück und dann r. hinauf, mit schöner Aussicht
über den See; nach 35 Min. liegen einige Ruinen r., ein Thälchen
l. unten. Nach 40 Min. gelangt man zu dem verfallenen Chân
Djubb Yûsef (s. unten) in einer kleinen angebauten Ebene.
Oder man erreicht diesen Chân mit einem kleinen Umweg nord-
wärts
, indem man dem Bachbett von Tell Hûm folgt. Nach
1 St. liegen am l. Ufer dieses Bachbettes die Ruinen von Kerâze,
das wahrscheinlich dem antiken Chorazin entspricht; auch diese
antike Ortslage ist übrigens noch nicht endgültig festgestellt. Das
Städtchen scheint bedeutend gewesen zu sein; die Einwohner er-
kannten
ebenfalls Jesum nicht an (Matth. 11, 21 ff.). Die Ruinen
sind zum mindesten ebenso ausgedehnt, als die von Tell Hûm; sie
liegen theils im Bachbett, theils auf einem Vorsprung über der Thal-
schlucht
. Viele Mauern von Häusern sind erhalten; meistens sind
es viereckige Gebäude (die breitesten messen 9m), in der Mitte
stützen 1 oder 2 Säulen das Dach, das flach gewesen zu sein scheint.
Die Wände sind 0,6m dick, von Basaltblöcken oder Mauerwerk.
Von dem Felsenvorsprung geniesst man eine schöne Aussicht über
den See; hier stehen auch die Ruinen einer grossen schönen Syna-
goge
, die aus Basaltstein gebaut ist. In der Mitte der antiken
Stadt ist eine Quelle bei einem Baum; nördlich von der Stadt eine
Strassenanlage nach N. Von Kerâze kann man in 1 St. nach Chân
Djubb Yûsef
gelangen.